(Foto: © Baugewerbliche Verbände Nordrhein)

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Checklisten für die Nachwuchs-Suche

FASSADE - Aktuell

September 2017

Fast 11.500 junge Leute haben in diesen Wochen in der Bauwirtschaft eine Ausbildung begonnen – leicht mehr als im Jahr davor.

Diese Aufwärtstendenz sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es für viele Betriebe ein hartes Stück Arbeit war, geeigneten Nachwuchs zu finden. Viele Lehrstellen blieben sogar unbesetzt.

Um die Unternehmen bei ihrer Suche nach Auszubildenden zu unterstützen, haben die Baugewerblichen Verbände (BGV) zwölf Checklisten erarbeitet. Sie reichen vom Praktikum bis zur Karriereseite im Internet, vom Bewerbungsgespräch bis zu Schulkooperationen. Die Listen stehen im Internet zum Download (im Bereich Bildung) bereit.

Tipps und Hilfestellungen

Es handelt sich um ausfüllbare pdf-Dokumente, die das jeweilige Thema Schritt für Schritt abhandeln. Eingetragen werden kann, wer zuständig ist, wer unterstützt, bis wann eine Aufgabe erledigt werden soll, was dafür an Geld und anderen Hilfsmitteln benötigt wird und ob eine kontinuierliche Nacharbeit erforderlich oder sinnvoll ist.

Die Themen im Einzelnen: Facebook-Auftritt, Karriereseite im Internet, Stellenanzeigen, Kooperationen mit Schulen, Ausbildungsmessen/Speed Dating, Ausbildungsbotschafter, Betriebsbesichtigung und Tag der offenen Tür, Tage der Berufsfelderkundung, Bewerbungsgespräch, Praktikum, Der erste Tag des Azubi sowie Werte und Unternehmenskultur.

Die Checklisten umfassen drei bis acht Seiten. Sie sind im Rahmen des vom Land geförderten Projekts "Innovationscluster Handwerk NRW" (IC_H) erstellt worden. Zu seinen Aufgaben zählt es, den kleinen und mittelständischen Unternehmen Tipps und Hilfestellungen bei der Nachwuchsgewinnung und -sicherung zu geben.

Betrieben Anregungen geben

"Viele unserer Mitgliedsfirmen sind ausbildungswillig und brauchen auch dringend Lehrlinge, um ihren Fachkräftebedarf zu decken. Zudem ist unser Wirtschaftsbereich sehr attraktiv, weil er wegen der guten Baukonjunktur nicht zuletzt sichere Arbeitsplätze und super Zukunftschancen bietet", wirbt BGV-Hauptgeschäftsführer Lutz Pollmann. Diese Botschaften kämen jedoch noch immer bei zu wenigen jungen Menschen an.

Zugleich täten sich manche Bau- und Ausbaubetriebe schwer, an Jugendliche, an deren Eltern und die Lehrer heranzukommen. "Da gibt es noch viele Vorurteile gegen-über unserer Branche und natürlich die generelle Vorstellung, nur mit Abitur und Studium sei ein gutes Leben erreichbar", bilanziert Pollmann. In dieser Situation hält es IC_H-Projektmitarbeiter Harald Siebert für wichtig, den Betrieben Anregungen zu geben, wie sie vorgehen sollten.

Strategisch, langfristig und phantasievoll

"Man muss heutzutage viel früher und umfassender aktiv werden und für seinen Beruf und seinen Betrieb werben. Das fängt im Grunde schon mit Kontakten zu den Kindergärten an. Wenn man dann viele Kanäle bedient und sich gut darstellt, stehen die Chancen nicht schlecht, interessante und interessierte Jugendliche kennen zu lernen. An denen muss man bis zum Abschluss des Lehrvertrags dran bleiben, denn die Konkurrenz um guten Nachwuchs ist groß", lautet der Appell Sieberts, strategisch, langfristig und phantasievoll vorzugehen.

Dies zu unterstützen, sei der Sinn der zwölf Checklisten. Sie können unter www.bgv-nrw.de im Bereich Bildung kostenfrei heruntergeladen und dann immer wieder neu genutzt werden.

www.baugewerbeverband.de

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