Liveprüfung einer Hueck-Brandschutzfassade als Sonderkonstruktion mit Eckwinkeln auf dem 8 x 5 Meter großen Brandofen im ift Technologiezentrum (Foto: © ift Rosenheim)

Liveprüfung einer Hueck-Brandschutzfassade als Sonderkonstruktion mit Eckwinkeln auf dem 8 x 5 Meter großen Brandofen im ift Technologiezentrum (Foto: © ift Rosenheim)

Praktische Lösungen beim ift-Brandschutzforum

Der bauliche Brandschutz ist ein zentraler Baustein, um Gebäude und Menschenleben vor Brand und Rauch zu schützen – das wurde durch den Hochhausbrand in London einmal mehr deutlich.

Und so kamen nahezu 300 Teilnehmer zum ift-Brandschutzforum nach Rosenheim, um einen aktuellen Überblick über geänderte Anforderungen (MBO, MVV TB), Normen (EN 16034 inkl. EXAP) sowie die internationale Marktentwicklung zu erhalten. Der detaillierte Einblick in das Brandschutzkonzept der Elbphilharmonie zeigte, wie wichtig Planung, Nachweise sowie Prüfungen sind – insbesondere bei Sonderkonstruktionen.

Deshalb spielen zuverlässige, normkonforme und reproduzierbare Brandprüfungen inklusive aussagekräftiger Prüfberichte eine wichtige Rolle. Die Liveprüfung einer Hueck-Brandschutzfassade auf dem 8 x 5 Meter großen ift-Brandofen zeigte eindrucksvoll, wie auch Sonderkonstruktionen realitätsnah und zuverlässig geprüft werden können.

Ausbau des ift-Technologiezentrums

Institutsleiter Prof. Ulrich Sieberath eröffnete das 11. ift-Brandschutzforum und berichtete über die "Brandschutznorm" EN 16034. Die ersten Monate zeigten bereits, dass "brauchbare" Klassifizierungen nur durch eine detaillierte Kenntnis des gesamten Normungswerks inkl. aller EXAP-Regeln, nationaler und internationaler Anforderungen sowie eine umfangreiche Produktkenntnis und langjährige Prüferfahrungen möglich sind.

HandwerkHierzu braucht es auch Prüfstände, mit denen Sonderkonstruktionen und große Probekörper sicher, reproduzierbar und normkonform geprüft werden können. Ansonsten sind weitere ungeplante Prüfungen notwendig, oder es gibt Schwierigkeiten mit den Klassifizierungsberichten und der Anerkennung durch die Baubehörden.

Weiterhin skizzierte Sieberath den Ausbau des ift-Technologiezentrums (TZ) mit einem Decken- und Säulenprüfstand, einem Kleinbrandofen sowie einem SBI-Teststand. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner UL können somit alle notwendigen Brand- und Rauchprüfungen in Rosenheim ausgeführt werden. Ganz nach dem Motto "Getestet in Europa – zertifiziert für die Welt".

Live-Brandprüfung einer der Höhepunkte

Die Live-Brandprüfung ist traditionell einer der Höhepunkte des ift-Brandschutzforums. In diesem Jahr wurde eine Hueck-Vorhangfassade inkl. Eckausbildung mit verschiedenen Winkeln geprüft. Die Fassade erreichte im neuen 8 m x 5 m großen ift-Brandofen sicher die EI30 Klassifizierung und erreichte sogar einige Minuten "Überzeit", die wichtig für die Anwendung verschiedener EXAP-Regeln ist.

Der Brandofen hatte eine vorbildliche Performance in Bezug auf die Temperaturentwicklung und -verteilung sowie die Druckverhältnisse im Ofen – wichtige Kriterien für normkonforme Prüfungen und die Interpretation der Ergebnisse. Die zahlreichen Gäste waren beeindruckt über die Prüfmöglichkeiten des Technologiezentrums.

Mit dem 8x5-Ofen, dem aus Nürnberg bekannten 5x5-Ofen sowie drei weiteren Brandöfen, die von der ift MessTec für unseren Kooperationspartner UL zurzeit geplant, errichtet und kalibriert werden, können alle notwendigen Brandprüfungen im Technologiezentrum kompakt, schnell und zuverlässig durchgeführt werden. Durch die Kooperation mit UL sind die Prüfergebnisse auch in den USA, Middle East und wichtigen Märkten in Asien verwendbar. Weitere Highlights waren natürlich die Fachvorträge der externen und ift-Referenten.

www.ift-rosenheim.de

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